Die Französische Kirche in Potsdam - ein Ort der Kontemplation im Stadtgewimmel

In Preußen konnte ab dem 17. Jahrhundert nach dem Willen des Großen Kurfürsten "jeder nach seiner Fasson selig werden".

Die Glaubens- und Religionsfreiheit zog die aus Frankreich vertriebenen Hugenotten in Scharen an, 1752 errichteten sie ihre eigene Kirche auf sumpfigem Gelände zwischen Holländischem und Französischem Viertel. Das Werk aus dem späten Schaffen des hoch renommierten Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorffs, des viel beschäftigten Baumeisters Friedrichs des Großen, orientiert sich mit Portikus und Kuppel am Vorbild des römischen Pantheon. Das der reformierten Gottesdienstordnung nach beinahe schmucklose Innere hat die Anmutung eines klassischen Amphitheaters und beherbergt heute Musikaufführungen und kulturelle Veranstaltungen.

Im 19. Jahrhundert erfuhr die Kirche Veränderungen durch Karl Friedrich Schinkel. Den Krieg überlebte das sakrale Gebäude als einziges im gesamten Viertel, aber bald nagten die Zeichen der Zeit an der baulichen Substanz. Seit 1990 konnte das Gebäude schrittweise saniert werden. Sollten Sie auf Ihrem Potsdambesuch dort ein Konzert erleben, können Sie die restauratorischen Bemühungen an der nunmehr wieder historischen Farbfassung im Innenraum bewundern.