Die Potsdamer Garnisonkirche - ein Synonym für preußische Tugenden

Die Garnisonkirche mit ihrer unverwechselbaren Silhouette und dem bekannten Glockenspiel („Üb immer Treu und Redlichkeit…“) hat das Bild Preußens in der Welt lange geprägt.

Noch Jahrzehnte danach empfinden viele den Abriss, der nur den 88,43 Meter hohen Glockenturm bewahrte, als einen sinnlosen Akt der Barbarei. Bald nach der politischen Wende bildeten sich der stark von Bürgern getragene Förderverein sowie die Baugesellschaft Garnisonkirche. Gemeinsam wollen sie die Rekonstruktion der Kirche vorantreiben. Ursprünglich ein schlichter Fachwerk-Sakralbau, begannen 1720 die Umbauarbeiten unter der Leitung des Baumeisters Philipp Gerlach zu einer Barockkirche, die in unmittelbarer Nähe zu Stadtschloss, Exerzierplatz und königlichen Ställen vor allem dem Kirchgang der in Potsdam reichlich stationierten Soldaten diente.

Hier fanden historische Ereignisse teils friedlicher, teils unrühmlicher Art statt, Napoleon war da, Bach spielte die berühmte Wagner-Orgel, hier trugen die Hohenzollern ihre Herrscher zu Grabe, manchmal auch - wie am Beispiel Friedrich des Großen - gegen ihren ausdrücklichen Willen. 1968 wurde die Kirche gesprengt. In der Dokumentationsstelle können Sie den Wiederaufbau nachverfolgen.